Quo vadis Immobilienpreise?
Die Immobilienpreise sind auch im zweiten Jahr der Pandemie weiter gestiegen, wenn auch nicht mehr so rasant, wie in den Vorjahren.
Dabei sind insbesondere die sogenannten Zinshäuser – also eine Kombination aus Wohn- und Geschäftshäusern oder auch reine Mehrfamilienhäuser – weiter in den Fokus der Anleger:innen gerutscht: So wurden diese Objekte saarlandweit zwar rund 3 Prozent weniger verkauft, dafür waren diese aber im Schnitt 10 Prozent teurer. Ein Trend, der bundesweit gleichermaßen spürbar war.
Im vergangenen Jahr zeigten sich allerdings die Baupreise für Neubauten als Kostentreiber Nummer Eins am Immobilienmarkt: Ob Stadt oder Land – die Preise kletterten fast überall um 10 Prozent und mehr nach oben. Vor allem ist dies auf die sprunghaft gestiegenen Materialpreise zurückzuführen. Allen voran Dämmstoffe, Stahl und besonders Holz. Bauholz hat sich aufgrund der hohen Nachfrage aus dem In- und Ausland um nahezu 40 Prozent verteuert. Von einer baldigen Entspannung oder gar einer Rückkehr zu Preisen wie vor der Krise geht aktuell kaum jemand aus.
Saarländischer Immobilienmarkt
– Kaufpreis-Prognosen 2022 (in €) für die einzelnen Regionen
Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2021 im Saarland 10 Prozent weniger neue und gebrauchte Eigentumswohnungen verkauft. Das mag - pandemiebedingt - an den längeren Bearbeitungszeiten der Planer und Bauämter liegen, aber auch an der weiterhin unvermindert hohen Nachfrage und einem vergleichbar geringen Angebot.
Es gibt aber auch Stimmen, die von ersten Anzeichen einer Sättigung des Marktes sprechen, insbesondere im hochpreisigen Segment. Wahrscheinlich liegt in jeder Aussage etwas Wahrheit und der Grund ist nicht nur in einem Argument zu finden. Insgesamt gesehen zeigt sich der Wohnimmobilienmarkt im Saarland jedoch weiterhin recht stabil.
Wie geht es weiter?
Entscheidend wird es sein, welche Impulse von der neuen Regierung für die Baubranche zu erwarten sind und wie sich zudem die Kreditzinsen verändern. An dieser Stelle ist es durchaus legitim, sich darüber Gedanken zu machen, wo das Ganze hinführt, wenn auf der einen Seite die Baukosten steigen oder unverändert hoch bleiben und auf der anderen Seite der notwendige Kredit sich verteuert. Mit diesen Aussichten wird für viele private Immobilienkäufer:innen die Luft langsam dünn.
Der in der Ukraine entflammte Konflikt wird am gesamten Immobilienmarkt seine Spuren hinterlassen. Die Verteuerung der Energie wird die Baukosten zusätzlich befeuern und heute weiß noch niemand, welche Ausmaße dies letztendlich zur Folge hat.
In unserer LBS-Broschüre „Markt für Wohnimmobilien“ beschäftigen sich LBS und Sparkassen explizit mit der Entwicklung der Preise für Häuser, Grundstücke und Wohnungen im jeweils laufenden Jahr. Die aktuelle Broschüre liegt seit kurzem vor und bestätigt, dass weiterhin mit Preissteigerungen zu rechnen ist.